Die Bedeutung von Stammzellen für dein Kind: Chancen

Für viele verändert sich die Perspektive auf die Welt, sobald sie Eltern werden. Geht es dir auch so? Du wünschst dir nichts mehr, als dass dein Kind glücklich, beschützt und gesund aufwachsen kann? Meist geht alles gut, aber eine Sicherheit gibt es dafür nicht. Viele Ereignisse wie Krankheiten sind oft unvorhersehbar.

Hier kommen Stammzellen ins Spiel: Sie können eingesetzt werden, um kranke oder abgestorbene Körperzellen zu ersetzen. So lassen sich bereits heute bestimmte Krankheiten behandeln, beispielsweise bestimmte Bluterkrankungen. Damit bedeuten Stammzellen zusätzliche Möglichkeiten für dich und dein Kind. Nicht zuletzt, weil in Zukunft viele weitere Erkrankungen therapiert werden könnten.

Seit über 55

Jahren werden Stammzellen zur Behandlung von Erkrankungen angewendet.

Welche Krankheiten können mit 
Stammzellen behandelt werden?

Wusstest du, dass Stammzellen zur Behandlung von Erkrankungen heute schon zum medizinischen Alltag gehören? Blutbildende (hämatopoetische) Stammzellen aus Knochenmark oder Nabelschnurblut beispielsweise werden seit Jahrzehnten standardmäßig genutzt, um lebensbedrohliche Krebs- oder Bluterkrankungen sowie Störungen des Immunsystems zu behandeln. In der Therapie von Leukämie bei Kindern ist Nabelschnurblut eine relevante Stammzellquelle.

Auch Stammzellentherapien mit knorpel- und knochenbildenden (mesenchymalen) Stammzellen, die aus dem Knochenmark, aus Fettgewebe oder aus Nabelschnurgewebe entnommen werden können, sind in einigen Ländern für die Behandlung einer Reihe von unterschiedlichen Erkrankungen zugelassen. Dazu gehören Arthrose und andere entzündliche Erkrankungen, Rückenmarksverletzungen und Bindegewebsstörungen, Augen- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Auf einen Blick: 
behandelbare Krankheiten

  • Krebs- oder Bluterkrankungen
  • Störungen des Immunsystems
  • Arthrose und andere entzündliche Erkrankungen
  • Augenerkrankungen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Rückenmarksverletzungen
  • Bindegewebsstörungen

Stammzellen­therapie

Verschiedene Stammzellen, die auch im Nabelschnurblut, dem Nabelschnurgewebe und der Plazenta vorkommen, können bereits heute zur Behandlung von zahlreichen Erkrankungen eingesetzt werden. Hier erfährst du mehr zu den Therapien mit diesen besonderen Stammzellen.

An welchen Therapien mit Stammzellen und Immunzellen wird derzeit geforscht?

Stammzellen besitzen die Fähigkeit, verschiedene Zelltypen zu bilden. Somit können sie kranke oder abgestorbene Zellen ersetzen beziehungsweise Gewebe erneuern. Dies macht sie natürlich auch zu einem besonderen Werkzeug für die Medizin und bietet zahlreiche Möglichkeiten, Betroffenen zukünftig noch mehr zu helfen. Verständlich, dass das Interesse daher groß ist und die Forschung zu Chancen und Risiken des Einsatzes von Stammzellen intensiv vorangetrieben wird.

Allgemein zielt die Forschung darauf ab, die regenerativen Fähigkeiten von Stammzellen zu nutzen, um geschädigtes Gewebe zu reparieren und ihre Funktionen wieder aufzubauen. Zu den Erkrankungen, die zurzeit erforscht werden, zählen neurodegenerative Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson, angeborene Herzerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes sowie viele Arten von Krebs.

Stammzellen­forschung

Stammzellen sind für die moderne Medizin spannend. Zellen aus Nabelschnur und Plazenta beispielsweise eignen sich, da sie sehr jung und leicht zu entnehmen sind. Lies gleich weiter zur aktuellen Forschung mit diesen einzigartigen Zellen. 

Zellbasierte Immuntherapie

Nabelschnurblut ist neben blutbildenden Stammzellen auch eine Quelle für besonders junge Immunzellen. Erfahre hier, wie diese Immunzellen bereits heute und auch in Zukunft für bestimmte Krebserkrankungen eingesetzt werden könnten.

„Das Nabelschnurblut meiner kleinen Schwester hat mich vom Knochenmarkversagen geheilt […] und mir ermöglicht, […] erwachsen zu werden.

Matthew Farrow, weltweit erster Nabelschnurblut-Patient

Wie lassen sich die 
Chancen von Stammzellen nutzen?

Stammzellen finden sich an unterschiedlichen Orten im Körper und müssen daraus entnommen werden, damit sie für eine Behandlung eingesetzt oder erforscht werden können. Als Quelle für blutbildende (hämatopoetische) oder knorpelbildende (mesenchymale) Stammzellen dient häufig das Knochenmark. Werden die Zellen hieraus entnommen, so ist entweder ein Eingriff unter Vollnarkose oder – für die Gewinnung der blutbildenden Stammzellen aus dem Blut – eine Behandlung mit Hormonen notwendig.

Die Nabelschnur und Plazenta enthalten diese Zellen ebenfalls. Das Besondere dabei: Aus diesen Geweben können die Stammzellen direkt nach der Geburt schnell und unkompliziert gewonnen werden – also ohne operative Eingriffe oder die Gabe von Hormonen und vor allem schmerzfrei. Nach Entnahme der Zellen können sie für die Einlagerung oder direkt für die weitere Anwendung aufbereitet werden. 

Die
Einlagerung

Mit Nabelschnurblut, Nabelschnurgewebe und Plazenta kommt dein Kind mit einem Notfallpaket auf die Welt. Es aufzubewahren, könnte über die Zukunft deines oder eines anderen Kindes mitbestimmen. Über die Möglichkeiten und Wege.